"Ach, einmal sich verströmen" aus: Die Märchenklappe

Von mcnep mit UdioMusic

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"Allein wie Tugend nie sich reizen läßt, buhlt Unzucht auch um sie in Himmelsbildung;

So Lust, gepaart mit einem lichten Engel, wird dennoch eines Götterbettes satt und hascht nach Wegwurf."

Ach, einmal sich verströmen

in Indern oder Böhmen

sich hemmungslos zu gatten

mit Fidschis und Mulatten -

ein einz'ges Mal zum Bettgespann

den Imbissmann von nebenan:

Auch Engel brauchen Nahrung,

die Seele eine Paarung,

in der sie kurz voll Glück vergißt

daß sie nun einmal sterblich ist.

Betrunken in den Sielen

bekifft auf Hollands Dielen

ratlos im fremden Bett erwacht

nach einer durchgehurten Nacht:

Ein Fest des Herzens ist es,

ihr leugnet, doch ihr wisst es:

verbot'ne Frucht zu naschen,

um kurz beim Schweif zu haschen

des Augenblicks profane Gunst:

der Weckwurf, das ist eine Kunst

der Weckwurf, das ist eine Kunst

ja eine Kunst!